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15.04.2020
Neuer ISO-Sicherheitsstandard für Quick Release Systeme
Es ist das wichtigste und zentralste Teil unserer Ausrüstung, dass uns Sicherheit gibt: das Quick Release! Jetzt hat die Global Kitesports Association kürzlich das Inkrafttreten des neuen globalen ISO Sicherheitsstandards für Quick Release Systeme bekannt gegeben. Dieser ISO 21853 löst somit nationale Standards, wie den französischen AFNOR, ab. Unter anderem gibt der ISO 21853 vor, dass das QR bei einem maximalen Druck von 170N und innerhalb von 2 Sekunden auslösen muss. Neben der Funktionalität gibt es auch Vorgaben zur Verwendung der Signalfarbe rot am Auslösemechanismus. Dies sind nicht nur sehr gute Neuigkeiten für jeden einzelnen Kiter, sondern bringt auch eine Menge Vorteile mit sich für Kite-Schulen, Hersteller und den Sport allgemein. Deshalb möchten wir euch genauer erklären, was diese neue Norm alles mit sich bringt, was das für dich als Kiter bedeutet und einige Fragen zu ISO 21853 beantworten!
ISO 21853 – Global Standard of Safety in Kiteboarding
Wir haben hier für dich alle wichtigen Anforderungen des neuen ISO-Standards zusammengestellt. Der ISO Standard 21853 für Quick Release Systeme…> nass mit und ohne Sand
> trocken und sauber
> trocken und sandig
> kalt und nass
> Einsatz standardisierter Testeinrichtungen
> Anwendung standardisierter Testverfahren
> Anteil der Signalfarbe
> Materialstärke
> Fraunhofer Institut in Rostock, Deutschland
> Camosun Institute in Victoria, Kanada
Diese beiden Institute sind qualifiziert, ein offizielles Zertifikat auszustellen, das die Konformität eines Quick Release Systems mit der ISO-Norm 21853 bestätigt.
Wichtige Info für alle Kiter und Hersteller
Das Prägen der Nummer ‘ISO 21853’ auf einen Teil des QR-Systems ist eine zwingende Anforderung der Norm. Jedoch wurden bereits Produkte von vielen Kite-Marken für die kommende Saison hergestellt und das Prägen dieser Nummer war vor dem Inkrafttreten der Norm, also dem 14. Februar 2020, noch nicht erlaubt. So können einige Marken ihre QR-Systeme nicht als ISO 21853 zertifiziert bezeichnen. Dem ist auch so, wenn das QR-System sonst alle technischen Anforderungen erfüllt (das QR-System löst mit der erforderlichen maximalen Auslösekraft in der vorgegebenen Zeit aus) und nur diese Prägung fehlt.Jedoch können alle Marken, ihre QR Systeme testen lassen und dürfen ihre Produkte mit dem ISO-Label der Global Kitesports Association kennzeichnen, wenn alle technischen Voraussetzungen erfüllt wurden mit Ausnahme der geprägten Nummer.
Ein weiter Weg zum weltweit gültigen Sicherheitsstandard!
Du hast es vielleicht schon vermutet… die Entwicklung eines weltweit anwendbaren Standards ist ein ziemlicher Aufwand und nimmt viel Zeit in Anspruch? Richtig! Dieses Projekt startete bereits 20140, als mehrere Kite-Schulen auf ein bestimmtes Problem gestoßen sind und sich an die Global Kitesports Association gewandt haben damit. Diese Kite-Schulen wollten eine Versicherung abschließen, damit ihre Kunden, sie selbst und andere geschützt sind, sollte mal etwas schief laufen bei den Schulungen. Versicherungsunternehmen benötigen jedoch irgendwelche Form von Sicherheiten. Für Finanzinstitute bedeutet dies normalerweise Regeln, Standards und Handbücher und genau hier lag das Problem: Das wichtigste Sicherheitsvorkehrung in unserem Sport war nicht standardisiert, sodass niemand sagen konnte, wie sicher so ein Quick Release tatsächlich ist. Die Entwicklung eines Sicherheitsstandards war daher entscheidend und auch ein sehr wichtiger Schritt für alle Kiter und Marken.Daher hat sich die GKA mit der ISO, Produktentwicklern von teilnehmenden Marken und technischen Instituten zusammengetan, um einen einheitlichen Standard zu entwickeln und zu definieren. Das klingt ganz schön trocken und auch nach einer Menge Abstimmungsarbeit bei so vielen Beteiligten war. Nach einigem Hin und Her und der Definition von komplexen Anforderungen müssen nun die existierenden Quick Release-Systeme auch getestet werden. Um alle QRs testen und zertifizieren zu können, wurden zwei identische Testeinrichtungen gebaut - eine steht in Norddeutschland und eine auf Vancouver Island in Kanada. Das Testprotokoll erklärt sehr genau, wie oft das QR ausgelöst werden muss, wie lange es in Sand getaucht werden muss und sogar um welche Art von Sand es sich handeln muss, da der Sand in Brasilien sich natürlich vom Sand in Sankt-Peter-Ording unterscheidet. Auch die Temperatur spielt eine Rolle und so weiter ... klingt etwas übertrieben? Nein, denn nur so kannst du dir sicher sein, dass dein ISO-zertifiziertes Quick Release genau so funktioniert, wie du es erwartest.
Du bist noch etwas verwirrt, unsicher ob und welche Bar du nun kaufen sollst oder willst noch mehr dazu wissen?
Wir haben einige Fragen zum ISO-Sicherheitsstandard gesammelt und beantwortet. Wenn du weitere Fragen hast, melde dich gerne bei uns und wir geben unser Bestes dies zu klären.Von nun an werden die QRs vieler Marken getestet und dann, sofern alle Anforderungen erfüllt wurden, von der ISO zertifiziert. Das heißt, wenn du ein ISO-zertifiziertes QR benutzt, kannst du dir sicher sein, dass das Quick Release genauso so funktioniert, wie du es erwartest, unabhängig davon von welchem Hersteller die Bar kommt. Die ISO-Zertifizierung wird auf den Chickenloop geprägt, sodass es für jeden leicht erkennbar ist. Das bietet dir ein großes Plus an Sicherheit.
Da der Standard ISO 21853 erst im Februar 2020 in Kraft getreten ist, sind bisher nur wenige QR-Systeme zertifiziert. Zu dieser Jahreszeit haben bereits viele Marken Produkte für die kommende Saison produziert, so dass sie den ISO-Standard nicht mehr auf den Chickenloop prägen konnten. Das bedeutet, dass viele Bar-Systeme bereits getestet und konform sind, aber noch nicht offiziell zertifiziert wurden. Eine Liste aller getesteten und konformen Bar-Systeme findest du auf der GKA Website.
Nein, es gibt keinen Grund damit zu warten ... Die Hersteller waren ebenfalls Teil dieses Prozesses, weshalb diese bereits vor einiger Zeit schon über diesen neuen ISO Standard Bescheid wussten und einige bereits ihre neuen Bar-Systeme konform gebaut haben. Die Chancen stehen also gut, dass deine Wunsch-Bar bereits für die ISO-Kriterien ausgelegt ist, aber noch nicht offiziell zertifiziert wurde. Eine Liste aller getesteten und konformen Bar-Systeme findest du auf der GKA Website.
Nein, die Marken werden weiterhin ihre eigenen Quick Release-Systeme entwickeln und verwenden. Aufgrund der Standardisierung werden sie jedoch bestimmten funktionellen und optischen Anforderungen entsprechen.
Viele von uns mussten schon mal notgedrungen auslösen. Das lag vielleicht daran, dass sich eine Leine um ein Wingtip des Kites gewickelt hat, wir den Kite in den Shorebreak gedroppt haben oder wir einfach Schiss bekommen haben, als uns eine unerwartet starke Böe fortgerissen hat… aber es hat jeden schonmal getroffen! Deshalb ist es so wichtig, dass man sich auf diesen zentralen Teil unserer Ausrüstung immer verlassen kann und man das Gefühl von Sicherheit hat. Aber was bedeutet Sicherheit genau? Wie sollte ein Quick Release genau funktionieren? Wann sollte es auslösen? Wie soll es aussehen? Um im Notfall intuitiv und schnell reagieren zu können, ist es ein großer Vorteil, wenn nicht nur weißt, wie dein eigenes Quick Release funktioniert, sondern auch das deines Kumpels, dessen Kite du dir vorhin ausgeliehen hast zum Testen oder auch das Quick Release von demjenigen der gerade den Start versemmelt hat und über den Strand gezogen wird. Ein einheitlicher Standard ist daher der Schlüssel zu mehr Sicherheit aller auf dem Wasser.
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