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19.01.2021
Snowkiten – Alternative zum Kitesurfen im Winter?!
Wenn es im Winter an der Küste ungemütlich wird, geht der Kite-Spaß in einigen Regionen der Mittelgebirge und im Süden Deutschlands erst richtig los. Dort wird der Kite-Sport nicht auf dem Wasser, sondern auf einer geschlossenen Schneedecke betrieben - aus „Kitesurfen“ wird dann „Snowkiten“.
Snowkiten existiert schon relativ lang, ist aber erstaunlicherweise noch nicht so verbreitet wie das Kitesurfen auf dem Wasser. Neben dem Breitensport wird das Snowkiten bei den Abenteurern auf Expeditionen in großen Schneeebenen als Fortbewegungsmöglichkeit genutzt. Im hochalpinen Gelände nutzen die Profis den Kite um die Gipfel zu stürmen, um anschließend fernab jeglicher Zivilisation wieder abzufahren. Darüber hinaus finden Freestyle- und Race- Wettkämpfe statt, die nicht weniger spannend sind wie die jeweiligen Disziplinen auf dem Wasser.
Schaut euch zum Beispiel an wie Lasse und Steven sich zum ersten Mal im Snowkiten versuchen - und gleichzeitig beim härtesten Snowkite-Rennen - dem Red Bull Ragnarok - teilnehmen!
Für Jedermann bietet das Snowkiten eine gute Alternative für den Winter. Vieles ist dem Kitesurfen auf dem Wasser sehr ähnlich, vieles aber auch anders. Im Folgenden verrate ich dir, welches Material du brauchst, wo du Snowkiten kannst, und was das Besondere daran ist unter dem Video
Tipps für die Materialauswahl beim Snowkiting
Generell ist es möglich, dein Equipment vom Wasser mit in den Schnee zu nehmen. Hier solltest du unbedingt die örtlichen Gegebenheiten beachten. Die Windbedingungen bestimmen, welche Art an Kites du benutzen kannst. Ist der Wind beständig und konstant, kannst du ohne Bedenken deinen Tube-Kite benutzen. Ist es eher böig und der Wind sehr schwach, sind Softkites oft besser geeignet. Generell gilt, da häufig weniger Wind herrscht als im Wasser, dass sich Kites mit guten Low-End Eigenschaften anbieten. Kites, die auch schon bei wenig Wind einen hohen Grundzug aufbauen, so dass du auch Passagen mit Tiefschnee problemlos durchfahren kannst ohne Stecken zu bleiben, findest du bei uns im Kitemana Shop im Bereich Big Air Kites. Gerade bei frühmorgendlichen Tiefschnee Sessions hat sich der Core XR6 schon sehr oft gut bewährt, sowie der Cabrinha Switchblade.Da Schnee generell jedoch viel weniger Widerstand bietet als Wasser, brauchst du beim Snowkiten weniger Wind um Spaß zu haben. Ist so viel Wind, dass dein Tube-Kite gerade so fliegt, kannst du auf dem Schnee bereits loslegen. Um den Wind in Bergregionen einschätzen zu können, sind deine üblichen Vorhersage-Apps wie Windfinder & Co leider nicht sehr zuverlässig. Hier ist es zielführender, auf lokale Wettervorhersagen und Websites wie Meteomedia zurückzugreifen.
Dein Hüfttrapez ist für den Schnee ebenso geeignet wie dein Sitztrapez. Letzteres erspart dir, dass Schnee über den Rücken in deinen Anzug gelangt. Daher sind Einteiler-Schneeanzüge ein großer Vorteil gegenüber der üblichen Schneehose und Jacke. Wenn du richtig hoch hinaus willst, dann solltest du darüber nachdenken, zusätzlich zu deinen Trapez einen Klettergurt zur Verstärkung anzuziehen. Kite-Trapeze sind für längere Segelflüge nicht gemacht, diese werden aber von guten Snowkitern am Hang gerne ausgeführt und häufig kann man diese mehrere hundert Meter den Berg hinab segeln sehen.
Auf die Frage, ob du Ski oder das Snowboard fürs Snowkiten benutzen solltest, empfiehlt sich das jeweilige Sportgerät mit dem du dich wohler fühlst. Ski-Fahrern fällt das Snowkiten am Anfang oft leichter, weil sie auf ihren Ski mobiler sind und schnell mal ein paar Meter vor und zurück skaten können. Snowboarder haben es da manchmal schwerer, weil sie abschnallen und laufen müssen. Jedoch kommt das Snowkiten mit Snowboard dem Kitesurfen auf dem Wasser näher und Manöver und Tricks vom Wasser sind damit gut auf den Schnee übertragbar. Als Skifahrer solltest du überlegen, ob du deine Bindungen so einstellst, dass sie schneller auslösen als beim Fahren auf der Piste, da der Kite bei einem Sturz zusätzliche Kräfte aufbringen kann. Als Snowboarder sollte die Bindungen in Duckstance befestigt sein, damit du, wie auf dem Wasser, mit dem jeweiligen Fuß voraus in eine Richtung fahren kannst.
Wie auf der Piste auch ist das Tragen eines Helms sehr zu empfehlen, da Schnee härter ist als Wasser und damit Abstürze gefährlicher. Schneebrille und Handschuhe sind außerdem empfehlenswert. Da Snowkiten körperlich anstrengender ist als das Abfahren auf der Piste, solltest du dich nicht allzu warm anziehen. Eine ausgereifte Zwiebeltechnik bei der Outfit-Wahl macht auf jeden Fall Sinn.
Tipps zu Fahrtechnik und Kite-Steuerung beim Snowkiten
Wenn du auf dem Wasser gut unterwegs bist, wirst du auf dem Schnee auch keine Probleme haben. Interessant wird es, wenn du von einer flachen Ebene ins bergige Gelände fährst. Dann ähnelt die Technik sehr der des Wave-Kitens: Um den Hang hinauf zu kommen musst du deinen Kite sehr dynamisch fliegen, damit er ausreichend Kraft generiert. Beim Abfahren stellst du den Kite neutral, ähnlich wenn du eine Welle abreitest. Die Manöver im Schnee wie Wenden, Halsen und Sprünge sind zwar denen auf dem Wasser sehr ähnlich, es wird dich aber überraschen, wie anders es sich auf dem härteren Untergrund anfühlt. Es fällt meist schwerer die Kante zu halten und genügend Kantendruck für hohe Sprünge aufzubauen. Hier wirst du etwas Eingewöhnungszeit brauchen, jedoch schult es enorm deine Technik.Solltest du dich dafür entscheiden, für den Schnee von einem Tubekite auf einen Softkite umzusteigen, sollte dir bewusst sein, dass diese ein anderes Handling beim Aufbau, Starten und Landen erfordert. Dies solltest du dir vorab von einem Experten zeigen lassen.
Tipps zur Sicherheit beim Snowkiten
Auch wenn euch die Grundlagen natürlich bereits vom Kitesurfen bekannt sind, macht es auch hier Sinn sich erstmal Rat beim Profi zu holen. Nico von Snowkite Wasserkuppe führt die Snowkite-Schule auf der Wasserkuppe empfiehlt für den Umstieg vom Kitesurfen zum Snowkiten an einer Snowkite-Einweisung teilzunehmen, bevor eigenständig die Fläche gestürmt wird. „Hier geht es vor allem um das korrekte Verhalten auf der Fläche und ggbfs. das Erlernen des Handlings der Softkites, mit denen wir hauptsächlich Schulen“. Beim Snowkiten kommt außerdem eine weitere Dimension hinzu. Wer sich vielleicht noch an seine erste Session auf dem Wasser in großen Wellen erinnert kennt noch das Gefühl, wenn auf einmal der Untergrund dreidimensional wird. Dazu kommt natürlich, dass Schnee oft härter ist als Wasser. Dank der Einweisung von Nico, seid ihr jedoch gut vorbereitet, kennt das richtige Verhalten und habt die nötige Kenntnis vom Spot, so dass ihr eure ersten Turns im Powder vollends genießen könnt.Tipps zur Spot Auswahl fürs Snowkiten
Generell gilt beim Snowkiten, wenn du eine schneebedeckte Fläche frei von Stromleitungen und anderen Hindernissen findest, ist sie theoretisch zum Snowkiten geeignet. Du solltest dir für solche Flächen aber unbedingt eine Erlaubnis einholen, da es viele Landwirte gibt, die der Sportart gegenüber nicht wirklich aufgeschlossen sind. Hier gilt es, wie im Sommer auf dem Wasser auch, den Ruf der Kiter zu bewahren und lieber einmal mehr nachzufragen, bevor es Stress gibt.Freiflächen zu finden ist häufig nicht das Problem, sondern eher eine Fläche zu finden, auf der konstanter und ausreichender Wind herrscht. Bekannte Snowkiten-Spots in Deutschland, die gute Schnee- und Windbedingungen liefern, sind beispielsweise der Feldberg im Schwarzwald, Satzung im Erzgebirge und die Wasserkuppe in der Rhön.
Snowkite-Spot Feldberg
Auf dem Feldberg offenbart sich rund um den Feldbergturm in knapp 1500m Höhe eine riesige Freifläche, die perfekte Snowkiten-Bedingungen für nahezu alle Windrichtungen liefert. Hier gibt es eine definierte Zone, in der Snowkiten erlaubt ist und grundsätzlich ist auf Fußwege und andere Schneesportler zu achten. Der einfachste Zugang ist über den Ski-Lift des angrenzenden Ski-Gebiets. Vom höchsten Lift sind es dann nur noch wenige hundert Meter hoch zum Feldbergturm. Mehr Infos findet ihr bei der Kiteschule-Skywalker.Snowkite-Spot Erzgebirge
Im Erzgebirge findest du unzählige Snowkiten-Spots, die je nach Windrichtung angesteuert werden können. Einer der bekanntesten ist wohl Satzung bei Raitzenhain, nahe der Tschechischen Grenze. Die riesige Freifläche bietet eine hohe Windsicherheit und viel Platz auf rund 840m Höhe. Für Diejenigen, die eine Snowkiteschule im Erzgebirge suchen, bietet Oberwiesenthal, südwestlich von Satzung, mehrere Anlaufstellen. Mehr Infos findet ihr unter: Wintersport-im-Erzgebirge.de.Snowkite-Spot Wasserkuppe
Zentral in Deutschland und für viele gut zu erreichen ist der Snowkite-Spot auf der Wasserkuppe in der Rhön. Auf knapp 1000m Höhe befindet hier ein wahrer Spielplatz für Snowkiter. Der Vorteil der Wasserkuppe liegt ganz klar an der frei angeströmten Fläche aus allen Richtungen. Hier gibt es eine hohe Windausbeute und sehr viel Platz. Speziell an der Wasserkuppe ist die gut ausgebaute Infrastruktur direkt auf dem Gipfel. Hier gibt es mehrere Unterkunftsmöglichkeiten, gute Gastronomie, einen Ski-Verleih, Ski-Lifte, sowie unzählige Langlauf- und Winterwander-Routen. So ist für jeden etwas dabei, auch wenn nicht die ganze Familie Snowkite begeistert ist. Mehr Infos findet ihr auf Snowkite.de – Nico freut sich auf euren Besuch!Snowkite-Spot Empfehlung Reschensee
Jenseits von Deutschland gibt es Weltklasse-Spots wie den Reschensee in Österreich und den Silverplana See in der Schweiz. Beide bestechen mit einer hohen Schnee- und Windsicherheit. Mehr Infos findet ihr auf Vinschgau.net und auf Kitesailing.ch.Snowkiten als Alternative oder Ergänzung zum Kitesurfen?
Ich habe das Experiment gewagt und habe mein Kite-Material mit in den Schnee genommen, auch wenn ich ehrlicherweise ein bisschen skeptisch war vorher. An einem sehr frühen Morgen bei klarer Sicht stehe ich auf der Wasserkuppe und pumpe, eingepackt in Schneeanzug und Handschuhe, meinen 10qm Core Nexus2 auf. Der Wind weht bereits ordentlich und in der Nacht zuvor ist frischer Schnee gefallen. Es ist kurz vor Sonnenaufgang und es liegt eine absurde Ruhe in der Luft. Ich fahre los, ziehe die ersten Bahnen durch den Powder und lasse mich vom Kite den Hang hinauf ziehen, um ihn dann durch allerfeinsten Tiefschnee wieder hinabzufahren. In diesem Moment kommt die Sonne über die Berge und verfärbt die glitzernde Schneefläche in ein knalliges Pink. Ich habe schon viele Sonnenaufgänge auf dem Wasser erlebt, aber die Stimmung an diesem Morgen in den Bergen ist irgendwie eine ganz Besondere und verursacht in meinem Bauch ein aufgeregtes Kribbeln.Der Wind wird immer stärker und ich probiere mich an den ersten Sprüngen. Der Tiefschnee bremst die Geschwindigkeit meines Boards etwas, aber dafür lande ich weich. Nach einigen Versuchen klappt es bereits ganz gut und ich gewöhne mich langsam an das für mich neue Element Schnee.
Nach meiner Session lasse ich diesen Morgen nochmals Revue passieren und bin begeistert. Natürlich brauchst du perfekte Bedingungen wie ich an diesem Tag, um den ganzen Zauber des Snowkitens zu erfahren. Aber wenn wir mal ehrlich sind, ist es auf dem Wasser genauso. Häufig ist zu wenig Wind oder Kabbelwasser, aber wenn dann mal alles perfekt zusammenpasst, kann man sich vor Glücksgefühlen nicht retten - und das ist doch der Grund warum wir das Kiten so lieben. Für mich war es definitiv eine tolle Erfahrung und mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass ich meinen Kite im Schnee ausgepackt habe.
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